Mobilfunkanbieterwechseln – irgendwie oder nicht?

Ich wechsele den Mobilfunkanbieter, sollte einfach sein schließlich kann die Rufnummer inzwischen von jedem beliebigen Anbieter überallhin mitgenommen werden und die meisten Anbieter haben einen Wechselservice.
Da O2 aufgrund seines Umgangs mit Dienstleistern für mich gestorben war habe ich mich umgeschaut und bin auf den Anbieter Fyve gestoßen. Eine Kooperation von Vodafone D2 und der Sat1/Pro7 Mediengruppe. Die beworbenen Leistungen scheinen in Ordnung zu sein, das Paket stimmig. Wie funktioniert also die Logistik? Schließlich will man nicht plötzlich ohne Telefon dastehen. Die Lösung für diese Frage war recht simple: für mein altes Handy das einen zweiten Frühling in meiner Einsatzjacke erleben sollte brauchte ich eine Prepaidkarte, die eine ordentliche Netzabdeckung hat und bei der bei Nichtverwendung nicht das Guthaben verfällt oder die SIM Karte gesperrt wird. Gesagt – Bestellt.
Es kommt die erste E-Mail mit einem Willkommenswort und ein paar Tage später per Bote (Hermes) die Karte in einem kleinen, unauffälligen Karton. Eingelegt, PIN eingegeben, zu hause angerufen – alles gut. Nach etwa einer Woche Testlauf ohne größere Probleme oder Funklöcher habe ich dann das Projekt „Wechsel“ in Angriff genommen:

9. Juni 2011:
Kündingsschreiben ausfüllen, ausdrucken und zu O2 faxen (ja, das geht und es funktioniert.), O2 meldet sich nach 30 Minuten per SMS dass das Fax eingegangen ist und die Kündigung bearbeitet wird.

14. Juni. 2011:
O2 möchte, dass ich sie zurückrufe da noch Fragen zu meiner Kündigung bestehen. Ich kann mir denken welche das sein werden: Warum? Wollen Sie nicht doch noch bleiben? Haben Sie uns denn nicht mehr lieb?
Ich frage mich was ich auf diese Fragen antworten sollte, „Hallo, nein, ich habe euch nicht mehr lieb. Dank der Weigerung von Telefonica Deutschland O2 die Rechnungen an meinen alten Arbeitgeber zu bezahlen ist dieser in die Insolvenz gegangen. Aber danke, dass ihr direkt danach meine Flatrate von 50€ auf 47€ gesenkt habt.“
Ich beschließe nicht zurück zu rufen.

15. Juni 2011:
Es geht Schlag auf Schlag, der Wechseltermin wird mit dem 11. Juli 2011 von Fyve gemeldet. Meine SIM Karte wird jetzt produziert und geht in 5 – 7 Werktagen in den Versand. Wow, das ist mal prompt. 5 – 7 Werktage, dann sollte die Karte ja bis zum 24.6. produziert sein und dann 3 vielleicht 4 Tage später ankommen. Reichlich Zeit also bis zum geplanten Schalttermin.

9.Juli 2011:
Samstag, letzter Arbeitstag für Zusteller vor meinem Schalttermin. Ich habe leider vergessen nach dem 30. Juni nach zu haken wo meine Karte bleibt. Heute sollte sie dringend kommen, sonst stehe ich Montag ohne Handyvertrag da …
17 Uhr, ich breche auf meine Frau von der Arbeit abzuholen, alle potenziell in Frage kommenden Zusteller waren da, ich habe auch keine Benachrichtigung im Briefkasten, dass ich nicht erreichbar war.

10. Juli 2011:
Ich habe kein Netz mehr, O2 scheint daran gelegen zu sein, mich schnell abzuschalten. Willkommen in der kommunikationstechnischen Steinzeit. Immerhin habe ich zu hause noch WLAN. Aus irgendeinem Grund trage ich mein Telefon trotzdem mit mir herum. Vielleicht um Phantomschmerzen zu vermeiden.

11. Juli 2011:
In der Mittagspause rufe ich das Service Team von Fyve an. Eine freundliche Dame erklärt mir, dass sie meine Anfrage an die Produktion weiter gibt, sie kann nur sehen, dass meine Karte produziert wurde und für den Versand fertig ist und das schon am 5. Juli (ja richtig, der errechnete Termin lag etwa 10 Tage davor…). Die Zustellung erfolgt übrigens mit der Deutschen Post, um die manchmal auftretenden Verzögerungen bei Hermes zu vermeiden und Kunden die ihre Nummer mitnehmen eine Verzögerung zu ersparen. Meine schallendes Gelächter nimmt sie hin.
Ich schaue noch mal in meine E-Mails die ich von Fyve bekommen habe und stelle fest: ich sollte per Mail informiert werden, wenn die Karte raus geht. OK, das erklärt wo meine Karte ist: nicht im Versand.
16:30 Uhr: ich erhalte eine E-Mail, dass meine Karte gerade in den Versand gegangen ist. Aha, ich dachte sie wäre seit dem 5.7. für den Versand vorgemerkt? Immerhin, meine Mailbox erreicht man bereits.

12.Juli 2011:
Man darf gespannt sein …
[Update] In der Mittagspause fand ich einen Briefumschlag in meinem Briefkasten von Fyve. Enthalten neben den AGBs, der Rechnung und einem willkommen bei Fyve Schreiben: zwei SIM Karten von Vodafone (nicht die grüne Fyve Karte) eine in normaler Größe und eine im Micro Format für’s  iPhone.

Karte getauscht, Telefon angestellt, PIN eingegeben und tataaaaa …. Netz: Vodafone.de. WTF? Bei meinem anderen Telefon wird doch Fyve angezeigt? Nun mir soll es egal sein, ich kann telefonieren und bin wieder erreichbar und online. Es scheint so, als habe ich ein Notfallset bekommen, wenn irgendwas richtig schief läuft. Ich freue mich schon auf unseren Englandurlaub, mal schauen, ob ich in den Genuss des englischen Vodafone Netzes komme. Ansonsten habe ich ja noch meine 3! Urlaubs Karte :D.

Kurzes Resümee zum Empfang an meinem Arbeitsplatz: 4 von 5 Balken, wo O2 nur 2-3 zustande brachte.

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